Sie haben vielleicht schon einmal von "Bewegungsunschärfe" gehört. Vielleicht haben Sie sogar ein Werkzeug für Bewegungsunschärfe-Effekte in Ihrer Schnittsoftware gesehen, wie z. B. VEGAS Pro. Aber was genau ist das und wozu dient es?
Kurz gesagt braucht Bewegung ein gewisses Maß an Unschärfe, um natürlich auszusehen. Manchmal hat das Video, mit dem wir arbeiten, nicht genug Unschärfe für diesen natürliche Eindruck. Oder vielleicht haben Sie Animationen oder bewegten Text erstellt, der im Vergleich zum Videomaterial seltsam aussieht. Warum ist das so und was können wir dagegen tun? Lesen Sie weiter und finden Sie es heraus!
In diesem Tutorial führen wir Sie durch die folgenden Themen:
1. Bewegungsunschärfe erklärt
2. Bewegungsunschärfe und natürlich wirkende Bewegungen
3. Bewegungsunschärfe in der Nachbearbeitung
Danach werden Sie verstehen, was Bewegungsunschärfe ist, warum sie nützlich ist und warum man Bewegungsunschärfe in der Postproduktion einsetzen sollte.
Bewegungsunschärfe ist die Unschärfe, die man bei sich bewegenden Objekten auf einer Fotografie oder einem Einzelbild eines Films oder Videos sieht. Dies geschieht, weil sich Objekte während der Zeit, die für die Belichtung des Fotos oder des Einzelbildes benötigt wird, bewegen, und die Bewegung wird als Unschärfe aufgezeichnet.
In der Fotografie und im Video ist die Bewegungsunschärfe abhängig von der Verschlusszeit: der Dauer der geöffneten Kamerablende und damit der Belichtung. Bei einer längeren Belichtungszeit wird die Aufnahme über einen längeren Zeitraum belichtet, so dass sich bewegte Objekte stärker bewegen als bei einer kürzeren Verschlusszeit. Dadurch verwackeln sie auch stärker. Im Gegensatz dazu kann eine sehr kurze Belichtungszeit dazu führen, dass selbst sich schnell bewegende Objekte überhaupt keine Unschärfe aufweisen.
Das Ausmaß der Unschärfe macht einen Unterschied darin aus, wie wir Bewegung wahrnehmen.
Stellen Sie sich die Stop-Motion-Effekte aus alten Zeiten vor: eine altehrwürdige Filmtechnik. Stop-Motion-Künstler schufen eine Szene mit Modellen und Puppen und nahmen dann ein einzelnes Filmbild auf. Dann manipulierten sie die Szene, änderten nur sehr wenig und nahmen das nächste Bild auf.
Sie wechselten immer wieder die Szene und nahmen so lange Einzelbilder auf, bis sie ihre gesamte Sequenz aufgenommen hatten. Bei der Wiedergabe mit 24 fps bildeten die Einzelbilder eine vollständige Bewegungssequenz.
Aber es gab immer ein Problem. Da jedes Bild als Standbild von sich nicht bewegenden Objekten belichtet wurde, gab es keine Bewegungsunschärfe. Ohne eine Bewegungsunschärfe wirkt die Bewegung abgehackt und künstlich. Es war keine Frage des Budgets oder der Fähigkeiten. Stop-Motion-Animationen wirkten im teuersten Blockbuster genauso abgehackt wie im billigsten B-Movie. Es war eine Frage der Aufnahmetechnik. Fehlende Bewegungsunschärfe bedeutete unvermeidlich abgehackt wirkende Bewegungen. Erst vor relativ kurzer Zeit haben Stop-Motion-Künstler damit begonnen, ihren Bildern digitale Bewegungsunschärfe hinzuzufügen. Damit sieht die Bewegung in Stop-Motion-Sequenzen viel natürlicher aus.
Der gleiche Effekt tritt bei Videomaterial auf, das mit einer so kurzen Belichtungszeit aufgenommen wurde, dass bewegte Objekte keine Unschärfe aufweisen. Die Bewegung sieht für unsere Augen seltsam aus, auch wenn wir vielleicht nicht genau sagen können, was falsch ist. Die fehlende Unschärfe bewirkt dabei, das die Bewegung irgendwie hart oder unnatürlich erscheint.
Natürlich wirkende Bewegungen erfordern ein gewisses Maß an Unschärfe. Nicht zu viel Unschärfe - wenn Sie zu ausgeprägt ist, kommt es zu sichtbaren Streifen oder einer geisterhaften Erscheinung. Aber genug Unschärfe, um die Bewegung viel natürlicher erscheinen zu lassen. Es gibt zwei Arten von natürlichen Bewegungen, die wir aus Film und Video gewohnt sind.
Da ist zunächst die völlig natürliche Wirkung von Videos mit hoher Bildwiederholrate, wie zum Beispiel Videos mit 60 fps. Das ist der "Video"-Look, von dem manche Leute sprechen, der "Live"-Look, den Sie von Nachrichten- oder Sportsendungen oder älteren Videokameras gewohnt sind. Die Bewegung scheint dem sehr nahe zu kommen, was wir jeden Tag in der realen Welt sehen. Es gibt viele Bilder pro Sekunde, so dass die Bewegung eher dem ähnelt, was wir mit unseren Augen sehen. Die Belichtungszeit von 60 fps Video beträgt in den meisten Fällen 1/60 s, was der Bildwiederholrate entspricht. Ein Bild wird für 1/60-Sekunde angezeigt und es wird für 1/60-Sekunde belichtet. In gewisser Weise belichtet die Kamera fortlaufend, sodass wir für jedes Einzelbild von 1/60-Sekunde eine volle 1/60-Sekunde in Bewegung erhalten. Die Unschärfe ist genau richtig für sehr natürliche Bewegungen.
Die andere Art von Bewegung, an die wir gewöhnt sind, ist die Filmbewegung. Diesen Look verbinden wir mit dem Film, Kino und TV-Produktionen. Es ist nicht der "Live"-Look eines Videos, es ist definitiv etwas Surrealeres, nicht wie das, was wir jeden Tag mit unseren eigenen Augen sehen. Dennoch scheint es immer noch eine natürliche, angenehm wirkende Bewegung zu sein.
Die Filmbewegung unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht ein wenig von der "Video"-Bewegung. Erstens ist die Bildwiederholrate niedriger, so dass wir statt 60 Bewegungen pro Sekunde nur 24 sehen, was zu einer etwas stakkatohafteren Bewegung führt. Das macht den größten Teil des Bewegungsunterschieds zwischen Film und Video aus, aber es gibt noch einen weiteren Faktor. Während die Belichtungszeit von Video im Allgemeinen mit der Bildwiederholrate übereinstimmt und jedes Videobild über seine gesamte Anzeigedauer belichtet wird, ist dies bei Film in der Regel nicht der Fall. Beim Film wird jedes Bild in der Regel für die Hälfte seiner Anzeigedauer belichtet. Mit anderen Worten: Ein Bild, das 1/24-Sekunde angezeigt wird, wird 1/48-Sekunde lang belichtet. Das bedeutet, dass die Bildwiederholrate und die Bewegungsunschärfe nicht genau übereinstimmen, was in einer etwas anders wirkenden Bewegung resultiert. Außerdem ist die Unschärfe bei einer Aufnahme mit 1/48-Sekunde Belichtungszeit etwas größer als bei 1/60-Sekunde Belichtungszeit, sodass sich die filmische Bewegung insgesamt ganz anders anfühlt als das "Live"-Gefühl eines Videos mit 60 fps.
Normalerweise würde man einen 24 fps-Film nicht mit einer Belichtungszeit von 1/24 Sekunden aufnehmen, weil die Unschärfe zu groß wäre und die bereits erwähnten streifigen oder geisterhaften Bilder zum Vorschein kämen.
Was bedeutet dies also für die Videobearbeitung? So einiges.
Mit den meisten professionellen Videobearbeitungs- und Effektprogrammen wie VEGAS Pro können Sie Bewegungsunschärfe in der Nachbearbeitung hinzufügen. Für die meisten Aufnahmen ist dies nicht notwendig, da die meiste Zeit mit der richtigen oder zumindest der gewünschten Belichtungszeit aufgenommen wurde. Es besteht keine Notwendigkeit für zusätzliche Unschärfe. Wenn jedoch einige Aufnahmen mit einer niedrigen Belichtungszeit gemacht wurden, z. B. wenn eine Kamera mit automatischer Belichtungszeit bei sehr hellem Licht aufnimmt, kann es sein, dass diese die unnatürliche oder abgehackt wirkende Bewegung aufweisen, die wir erwähnt haben. Das Hinzufügen einer Bewegungsunschärfe zu derartigen Aufnahmen kann dazu beitragen, die Bewegung natürlicher wirken zu lassen.
Aber das Haupteinsatzgebiet von zusätzlicher Bewegungsunschärfe sind Text- oder Grafikanimationen, die Sie im Nachhinein hinzufügen. Es kann sich etwa um bewegten Text handeln, wie z. B. im Abspann oder an ein bewegtes Objekt angeheftete Texte ... ... oder auch um animierte Übergänge oder bewegte Grafiken wie Einblendungen oder Zeichentrickfiguren. Weiterhin kann es sich auch um animierte 3D-Grafiken handeln oder sogar um Schwenks oder Zooms über Standbilder.
Wenn Sie in einem dieser animierten Elemente, die im Nachhinein erstellt wurden, auf der Zeitachse Bild für Bild durchgehen, werden Sie sehen, dass jedes Bild ein gestochen scharfes Standbild ohne Unschärfe ist. Wie bereits beschrieben kann das Fehlen von Unschärfe zu unnatürlichen, abgehackten oder zumindest mechanisch anmutenden Aufnahmen führen. Wenn wir wollen, dass die Bewegung natürlicher wird, vor allem, wenn wir sie als Überlagerung in Aufnahmen verwenden, die ihrerseits Bewegungsunschärfe aufweisen, müssen wir ein wenig Bewegungsunschärfe hinzufügen.
Die Bewegungsunschärfe bringt die leichte Unschärfe in jedes Bild, die wir sehen würden, wenn wir die Bewegung mit einer Kamera aufgenommen hätten. Wenn Sie Text an sich bewegende Hand einer Person angeheftet haben und zusammen mit der Hand bewegen, können Sie der Bewegung des Textes eine Bewegungsunschärfe hinzufügen, die mit der Unschärfe der sich bewegenden Hand übereinstimmt, und die Aufnahme dadurch natürlicher und kohärenter wirken lassen.
Oder wenn Sie möchten, dass Ihr animiertes 3D-Modell so aussieht, als ob es in der Welt Ihres Videomaterials existiert, kann das Hinzufügen einer passenden Bewegungsunschärfe dazu beitragen, die Illusion perfekt zu machen.
Experimentieren Sie mit Bewegungsunschärfe. Vielleicht bekommen Sie genau die natürliche Bewegung, die Sie suchen! Vielleicht finden Sie einen künstlerisches Look, der sich hervorragend für Ihr Projekt eignet.
Versuchen Sie es und haben Sie Spaß!








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